Orte tragen ihre eigene Sterblichkeit in sich.
Sie nehmen die Erinnerungen der Menschen auf, die in ihnen leben, arbeiten und verweilen. In abgetretenen Böden, verblassten Schildern und Kerben in Türrahmen manifestieren sich diese subtilen Spuren unserer Geschichten. Als stille Beobachter halten sie Momente des Kommens und Gehens fest, bevor sie selbst verschwinden.
Die Fotografie stellt sich diesem Vergehen entgegen. Sie dokumentiert nicht nur das, was ist, sondern auch das, was war – und bald nicht mehr sein wird. In jedem Einfrieren der Zeit liegt unser täglicher Widerstand gegen die einzige Gewissheit unserer Existenz: dass alles zu Ende geht. Mit jedem Auslösen fixieren wir einen Augenblick, entreißen ihn dem Fluss der Zeit und verleihen ihm eine scheinbare Ewigkeit. So klammern wir uns an das Vergängliche und verwandeln es in etwas Bleibendes.











